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Zum 2. Weihnachtstag: „Jurasoldaten“, waren wir alle mal, oder …. (?)

© Matthias Enter -Fotolia.com

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Wie immer bleibt auch der 2. Weihnachtsfeiertag noch jurafrei, bevor wir uns dann morgen schon mal für die restlichen Arbeitstage des Jahres 2015 warm laufen. In den letzten Jahren hatte ich ja immer zur Weihnachtszeit einige Youtube-Videos. Das war z.B. der Strafrechtssong (vgl. hier: Adventskalender Tür 22: Heute – weil er so schön ist – noch einmal: Der “Strafrechtssong”) oder im vergangenen Jahr am 26.12.2014 – Zum 2. Feiertag: Eine Abbitte an die Verwaltungsrechtler mit dem „Verwaltungsrechtssong“. 

In Zusammenhang damit hatte mich ein Kollege hingewiesen auf:  „J-COP feat. Die Herrin des Verfahrens: Jura Soldaten“ mit dem Rap „Jurasoldaten“. Und da wir das ja alle hinter uns haben, stelle ich das heute dann mal ein. Und gleich auch den Text, weil der ein wenig schwer zu verstehen ist. Herzlichen Dank an die Macher.

Und hier dann der Text:

Jurasoldaten

Strophe 1:

Ich wach morgens auf, Kopf auf dem Sartorius
Keine Zeit zum Duschen, weil ich weiter lernen muss.
Ich hab Druck, ich hab Stress, doch ich bin das gewohnt.
Das Magengeschwür kriegt mich nicht tot.
Ich öl mit Kaffee meine Drahtseil-Nerven.
Hier siehst du Kandidaten Ritalin einwerfen.
In ihren Augen steht die Angst die sie schwach macht.
Du kriegst kein Examen, bist du ein Schlappschwanz.
Laien kommen an, fragen mich ständig:
„Lernst du da eigentlich Gesetze auswendig?“
Ich lächle sie an, möge Gott Ihnen vergeben.
Man kann den Krieg nicht kennen, hat man den Krieg nicht gesehen.
Und du lernst seit einem Jahr doch du raffst es nicht.
Dir fehlt jede Dogmatik wie dem Verfassungsgericht.
Aber quod licet Iovi, non licet bovi.
Die sind Juras-Guns n Roses und du nicht mal Jon Bon Jovi

Strophe 2:

GOA EBV drei Tage wach.
Zwölf Stunden Schichten ich lern Tag und Nacht.
Erzähl mir nicht von der Straße man ich leb in der BIB.
Schieß mich hin und wieder ab, damit’s erträglicher ist.
Doch mit ’nem Kater lernt’s sich dann nur noch schlechter.
Sitz jahrelang in einem Raum wie ein Schwerverbrecher.
Und wie im Knast ist auch meine Ernährung.
Jeden Mittag Mensa, ich hab chronische Blähungen.
Fleisch mit brauner Soße, Kartoffeln oder Reis.
Der Teller auf dem Tablett ist hier jeden Tag gleich.
Ich fühl mich langsam alt wie die herrschende Lehre.
Als ob ich selbst einer dieser Alt-Nazis wäre.
Doch komm mir nicht in die Quere wenn ich ein Lehrbuch suche.
Das Klatschen der Schelle stört die Bibliotheksruhe.
Das Leben ist kein Spiel für Examenskanditaten.
Nur die Harten haben künftig einen Poolhaus im Garten.

Strophe 3

Auf meine Augenringe wär jede Eule neidisch.
Wer vier Stunden schläft ist in meinen Augen peinlich.
Scheiß auf Jesus, ich lern an Heilig-Abend.
Wann sieht man gute Christen schon Mercedes fahren.
Laber mich ruhig zu mit deinem Gutmenschentum.
Ich war auch mal wie du, doch man lernt halt dazu.
Du denkst du hast Recht weil’s so im Grundgesetz steht.
Gib mir eine Stunde das wird ganz schnell verdreht.
Leute sagen, Juristen wären schlechte Menschen.
Wir sind gute Maschinen, die für die Reichen kämpfen.
Wenn du willst, kannst du mich gerne verklagen.
Doch du darfst nur nicht vor Gericht ohne Staatsexamen.
Mit dem Jurastudium ist’s ähnlich wie im Bett.
Erst das zweite Ex-Samen macht die Sache perfekt.
Ist alles vorbei, liegst du da und bereust es.
Denn wenn du ehrlich bist, hat dir Jura nix bedeutet.

Refrain:

Der hier geht raus an die Examenskanditaten.
Die morgens mit nem Kaffee auf die Bib-Öffnung warten.
Jura Soldaten im Kampf mit dem Schweinehund.
Nehmt eure Skripte und blättert eine Seite um

Zum 1. Weihnachtstag: Jingle Bells mal als „Kassenschlager“

2015-12-17 19.38.57Zum heutigen 1. Weihnachtsfeiertag allen Leser*Innen vom „Burhoff-Online-Blog“ noch einmal ein frohes Weihnachtsfest und ein paar besinnliche Tage, weit ab von Jura, Schriftsätzen, Einlassungen, Erklärungen und/oder Ärger über Gebühren. Der Tag bleibt „jurafrei“. Als kleiner Aufmunterer gibt es dann in diesem Jahr: Die „Edeka-Kassensymphonie, die „erste live gespielte Kassensymphonie der Welt!“

https://youtu.be/H965m0Hkk5M

Ich persönlich finde es besser als das Rührstück des Jahres 2015: Heimkommen. Aber ist Geschmackssache.

„Rheingold! Reines Gold“, oder: Andere schreiben Anderes, vielleicht Besseres

Vom Autor erhalten

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Ich hatte vorhin ja in dem Beitrag zum LG Bad Kreuznach, Beschl. v. 09.11.2015 – 2 Qs 107/15 (dazu Das „beschlagnahmte Handy“ des Rechtsanwalts, oder: „Steine statt Brot“) angekündigt, dass ich auf den Kollegen, der den Beschluss des LG erstritten hat und erleiden muss, noch einmal zurückkomme. Das aber aus einem ganz anderen Anlass.

Die Mail, mit der der Kollege Th. Scheffler aus Bad Kreuznach nach dem Interesse an dem Beschluss gefragt hatte, hatte noch einen weiteren Absatz, nämlich:

„Und dann noch etwas: Ich schreibe zum Zeitvertreib Krimis. Mein 5. Fall (Rheingold! Reines Gold) ist gerade erschienen, den würde ich Ihnen gerne zukommen lassen. Gewissermaßen als kleines Dankeschön. Wie wäre da die Anschrift? Verlag? Kanzlei? Borkum? Münster? Ich vermute mal, Sie bekommen Massen an Zusendungen und ich möchte zumindest nicht da landen, wo ein Sekretariat vorsortiert und wegwirft.“

Übwer das Angebot habe ich mich mindestens ebenso gefreut wie über den LG-Beschluss. Ich habe daher hurtig mein Interesse bekundet – eine Stelle, „wo ein Sekretariat vorsortiert und wegwirft“ gibt es hier übrigens nicht, hier wird alles gelesen und i.d.R. auch beantwortet – und inzwischen ist das Werk auch da. Gelesen habe ich es noch nicht – dafür ist es zu frish. Aber der Klappentext macht neugierig, wenn es da u.a. heißt:

„Landesnervenklinik Alzey, geschlossene Abteilung. Eine Frau wird hier seit Jahren zu Unrecht festgehalten. Der Auftakt zu einer Inszenierung, in der die Darsteller ihre wahren Rollen hinter Masken verbergen.

Ein Fehlurteil dient als Libretto, ein Wiederaufnahmeverfahren als Partitur, wenn aus dem Orchestergraben einer korrupten Justiz Melodien von tödlicher Falschheit erklingen. Wo endet die Realität, wo beginnt der Wahn? …..

Auf der Suche nach dem Leitmotiv wandelt der Protagonist durch Kreuznachs Gassen, durch Mainzer Gerichtsflure – und durch wagnerianische Stabreime. Es bedarf bester Naheweine, bis er das Stück versteht, das ihm geboten wird. Denn wirr und kraus kreist die Welt um Mord und Totschlag, Freundschaft und Verrat, Rheingold und Götterdämmerung. Bis endlich der Vorhang fällt und der Regisseur aus dem Hintergrund auf die Bühne dieses Krimis tritt.“

Ich bin gespannt. Gespannt bin ich auch den Nahewein, von dem der Kollege noch zwei Flaschen beigepackt hatte :-), herzlichen Dank. Ich bewundere den Kollegen schon jetzt. Denn das ist doch was ganz anderes als Bücher mit trockenem juristischen Verfahrensrecht.

Nähere Infos zu dem Werk dann hier oder hier. So und dann jetzt (Fremd)Werbemodus aus 🙂 .

Die Grünen und das „*“, oder: „Die spinnen die Grünen“.

entnommen openclipart.org

entnommen openclipart.org

Wahrscheinlich hätte Asterix das Papier/den Antrag, das/den die Grünen zu einer Bundesdelegiertenkonferenz vorgelegt haben, mit: „Die spinnen die Grünen“, kommentiert. So hat es jedenfalls ein Kommentator des von mir bei Facebook geteilten Beitrags „Grüne wollen geschlechtsneutrale Sprache zur Regel machen“ aus der WAZ getan. Nun, was ist geplant (?). Das kann man am Besten aus dem Beitrag entnehmen. Dort heißt es u.a.:

„Die Grünen leben mit einer Doppelspitze in der Partei die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen vor. Doch soll laut einem Antrag zur kommenden Bundesdelegiertenkonferenz die Gleichberechtigung nicht nur anhand von Personen, sondern auch in der Sprache zementiert werden. Die Partei setzt dabei auf ein Symbol, das zum Beispiel Bürgerinnen und Bürger in einem Wort zusammenfassen soll. Mit dem Sternsymbol „*“ entsteht dann etwa das Wort „Bürger*innen“. (Weiter unten lesen sie die geschlechtergerechte Variante dieses Textes).

Der Grund für diese Sprachrevolution sei, dass Sprache das Denken und die Wahrnehmung innerhalb der Gesellschaft forme. „Wer nur von „Ärzten“, „Anwälten“ und „Experten“ spricht, fördert indirekt die Vorstellung, nur Männer seien gemeint.“, heißt es in dem Antrag des Bundesvorstandes der Grünen. Der Antrag bedient sich bereits dieser Form und spricht auf 259 Seiten 18 Mal von „Bürger*innen“. Doppelungen wie bei „Verbraucher*innenschützer*innen“ seien zu vermeiden, stattdessen reiche die Kurzform „Verbraucherschützer*innen“ aus. Studenten wurden zu Studierenden….“

Der geteilte Beitrag ist bei facebokk eifrig kommentiert worden. Tenor fast unisono – im zumindest übertragenen Sinn: Die spinnen die Grünen (oder schreibt man besser „die Grün*innen). Man fragt sich wirklich, ob die Grünen nichts anderes zu tun haben?

Und – zwei m.E. sehr schöne – Kommentare bei Facebook:

„Wer sich durch unsere Sprache als Frau diskriminiert fühlt, hat Probleme, die sich auch nicht mit einer Änderung der Sprache beheben lassen….“

was für Männer auch gilt 🙂 , und:

„Mich würde mal eine neutrale Studie interessieren, die erklärt, wie viele Frauen das tatsächlich wollen, bzw. sich vom Gender-Irrsinn angesprochen fühlen. Hoffentlich habe ich mit „Frauen“ jetzt niemanden diskriminiert!!“

In meinen Augen Irrsinn. Ich hatte im Übrigen ja auch schon bei Facebook darauf hingewiesen, dass ich bei meinen (Hand)Büchern das nicht mitmachen werde. Oder soll man da demnächst etwa lesen, dass es sich um „Angeklagt*innen“, „Betroffen*innen“, „Polizeibeamt*innen“ usw. handelt? 🙂

Übrigens: Wenn ich mir den Gesichtsausdruck von Cem Özdemir auf dem Bild in dem o.a. Beitrag anschaue: So richtig glücklich scheint er mit dem Vorstoß auch nicht zu sein 🙂 .

Ich habe den Beitrag dann mal unter „Amüsantes“ und „Kurioses“ abgelegt.

8,24 Mio £ versprochen – aber ich arbeite dann doch mal lieber weiter

© SZ-Designs - Fotolia.com

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Die (Spam)Mails, die einen so täglich erreichen, sind manchmal zu köstlich. Wenn man zu allen berichten würde, könnte man ein eigenes Blog aufmachen. Daher picke ich mir immer nur die ein oder andere heraus. Und gestern ist mal wieder eine eingegangen, die zu „niedlich“ ist.:

„Guten Tag, können Sie nicht wissen und mir Diese Nachricht kam, um Sie als eine Überraschung. Ich Sie kontaktiert privat und persönlich, ich bin Mark Carney der Gouverneur der Bank von England. Es gibt eine Summe von (zwanzig Millionen sechshunderttausend britische Pfund) auf meinem Bank und es gibt keine Begünstigten in Bezug auf diese Fonds und niemand nach vorne kommen würde, es zu behaupten, oder fragen Sie darüber, weil es keine Begünstigten, ich suche Ihre Hilfe um das Geld auf Ihr Bankkonto in Ihrem Land zu übertragen, besteht keine Gefahr, in dieser Transaktion beteiligt sind, werden wir es in einem Verhältnis von 60% für mich für Sie zu teilen, 40%. Ich werde auch gerne Teil meiner Aktien in Ihrem Land zu investieren. Dies ist nicht der Geldwäsche, kontaktieren Sie bitte diese E-Mail (ppppppppppp) so bald wie möglich für mehr Informationen.

Es besteht aus 100% keine Gefahr bei dieser Transaktion und die Übertragung garantiert beteiligt.

Meine freundliche Grüße

Mr. Mark Carney.

Bank of England.

Bitte senden Sie Ihre Antwort auf (ppppppppp).“

Habe ich natürlich nicht getan. Und ich habe auch lieber mal die Email-Adresse gelöscht, da es ja offenbar immer noch genügend Leser gibt, die auf solch einen Mist reinfallen (wirklich?). Kam im Übrigen für mich so oder so nicht in Frage. Denn was ist das für ein Verhältnis: 60 : 40? Das sind zwar 8,24 Mio £, aber…..

Wenn es die Hälfte gewesen wäre, hätte ich vielleicht zugeschlagen. So arbeite ich dann doch lieber weiter an der 1. Auflage des „Handbuch für die strafverfahrensrechtliche Nachsorge“. 🙂 🙂