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Offener Brief: Lieber Herr Staatsanwalt, ich habe genug zu tun und blogge trotzdem.

Das vorab. Ich schreibe Ihnen, weil der Kollege Flauaus gestern in seinem Blog über einen Drogen-Prozeß vor dem Landgericht Trier unter dem Titel Staatsanwalt: wer bloggt hat nichts besseres zu tun berichtete. In dem Posting der Kollegen heißt es u.a. über eine Äußerung in einem Plädoyer:

„Der Volksfreund in Trier schrieb gestern über die Beiträge in diesem Blog zu dem Drogen-Prozeß vor dem Landgericht Trier. Ausgerechnet im Plädoyer meinte der Staatsanwalt daher, Anwälte die bloggen, hätten entweder keine Mandate oder könnten diese aus durchs Bloggen verursachtem Zeitmangel nicht richtig betreuen.
Das sollten sich so heftig bloggende Richter (und ehemalige), für die sicher nichts anderes gelten dürfte, z.B. Burhoff oder Ballmann alias Burschel, auch ruhig mal gesagt sein lassen.“

Na, das hat aber gesessen, Herr Staatsanwalt :-). Da haben Sie es mir aber richtig gegeben. Allerdings: Ich freue mich natürlich darüber, dass Sie offenbar unseren Blog lesen (hat übrigens die Strafkammer in Augsburg im Verfahren gegen RA Lucas auch getan; Sie befinden sich also in guter Gesellschaft). Vielleicht können Sie ja sogar noch das ein oder andere lernen – ob das notwendig ist, kann ich aber nicht beurteilen.

Nur eins, das ist sicher: Ich blogge gerne, schon weil es eine gute Möglichkeit ist, interessante Entscheidungen schnell zu verbreiten. Und Sie brauchen sich, lieber Herr Staatsanwalt, um mein Zeitkontingent keine Sorgen zu machen. Ich habe vor Beginn des Bloggens nicht unter Zeitmangel gelitten und tue es auch jetzt nicht. Ich habe auch genug zu tun, allerdings nicht forensisch, das tue ich mir nicht mehr an… Sie brauchen sich also keine Sorgen um nicht richtig betreute Mandate zu machen.

Vielleicht bis demnächst – in und bei diesem Blog…

Gibt es ein fröhliches Klickspiel, oder: Wird beim Ranking manipuliert?

Der Kollege Fischer hat die Diskussion darüber eröffnet, ob bei Jurablogs beim Ranking manipuliert wird, in dem ein fröhliche Klickspiel gespielt wird. Es heißt bei ihm dazu u.a.:

Es wurden nämlich ältere, erfolgreiche Beiträge einfach manuell herausgenommen.

Unter die ersten 10 kommt man, indem man sich untereinander verlinkt (also z.B. Link Anwaltsblog1 auf Anwaltsblog2, und Anwaltsblog2 setzt einen Link zurück auf Anwaltsblog1), und dann wird ein fröhliches “Klick-Spielchen” gestartet.“

Also, da wir mit unserem Blog auch unter den Top 10 sind, sind wir von den Mutmaßungen auch betroffen bzw. ich fühle mich betroffen. Ich kann hier nur – wie auch die Kollegin Rueber, die damit jetzt einen Klick hat 🙂 – darauf hinweisen, dass wir weder ein Klickspiel betreiben noch uns an anderen Klickspielen beteiligen. Die Klicks, die wir verteilen – i.d.R. im Wochenspiegel – betreffen alle Blogs (dass es i.d.R. straf- oder OWi-rechtliche Blogs sind, liegt an der Thematik unseres Blogs) und wir erhalten auch Klicks aus der Gesamtheit der anderen Blogs, und nicht nur aus den Top 10.

Mit dem o.a. Satz „Es wurden nämlich ältere, erfolgreiche Beiträge einfach manuell herausgenommen“ kann ich nichts anfangen, ich weiß nicht, was damit gemeint ist.

Alter Wein in neuen Schläuchen

Der ein oder andere wird es schon bemerkt haben, mancher aber auch noch nicht. „Wir“ heißen anders, nämlich nicht mehr „LexisNexis Strafrecht Online Blog“, sondern nun:

„Heymanns Strafrecht Online Blog“.

Hintergrund der Namensänderung ist der Verkauf der LexisNexis Deutschland GmbH an die Wolters Kluwer Germany Holding GmbH. Dort ist/wird Strafrecht in der Verlagsgruppe beim Carl Heymanns Verlag angesiedelt (sein). Daher nun die Umbenennung. Die führt aber nur zu einem anderen Namen. Die Inhalte werden bleiben – ebenso wie der ZAP-Verlag als ein Verlag mit praxisbezogener Literatur erhalten bleibt.

LexisNexis Deutschland GmbH an Wolters Kluwer verkauft

Hier im Blog wird sich nichts ändern. Inhaltlich werden wir auch in Zukunft weitgehend nur straf(verfahrens)rechtliche Themen aufgreifen, natürlich auch immer mal wieder etwas aus dem Kessel Buntes 🙂

In dem Sinne: Alter Wein in neuen Schläuchen – es hat sich nur der Rahmen geändert, der Inhalt wird bleiben.

 

Bloggertreffen in HH mutiert zu „Wir retten eine geldlose Mausi“

Mal was ganz anderes:

Am vergangenen Freitag war ich zum Referieren in Hamburg. Also eine gute Gelegenheit nach getaner Arbeit zum Small Talk mit Bloggerkollegen, hatte ich mir gedacht. Gedacht, getan und schon war der Kontakt zur Creme de la Creme der juristischen Blogger aufgenommen. Zu „Mausi“/meiner Freundin –  alias Kollegin Rechtsanwältin Braun – und zum Kollegen Rechtanwalt Nebgen. Und oh Wunder, wir haben tatsächlich einen Termin für ein erstes Bloggertreffen zustande bekommen. Freitagabend 19.00 Uhr, Casino Kampnagel. Gutes Essen, aber moderate Preise, hatte „Mausi“ geschrieben.

Und das war auch gut so, denn: Das Bloggertreffen in HH mutierte zu „Wir retten eine geldlose Mausi. Und warum/wieso: Als es ans Bezahlen ging, stellt „Mausi“ fest: Kein Portemonnaie. Entweder geklaut oder vergessen. Der Kollege Nebgen war schon weg – Fußball gucken in einer „Sky-Bar“. Und da konnte ich dann das tun, was ich so oder so wollte: (Alles) bezahlen.

Wenn man es so liest, denkt man. Geschickt gemacht. Kollegen wegschicken und dann kein Portemonnaie haben. Aber, wir wissen doch als Strafrechtler. Desto blöder die Einlassung, desto wahrer ist sie. Und sie hat wirklich gestimmt. Portemonnaie lag wirklich bei „Mausi“ zu Hause, unter den Sportklammotten, hat sie heute wenigstens geschrieben. Und das glauben wir ihr; denn sie hat als Danke schön gleich ein halbes Rind schicken wollen. Dabei hat sie gar nicht so viel gegessen.

Darauf habe ich dann aber verzichte und ihr lieber die Zustimmung zu diesem Beitrag abgerungen (allerdings durfte es nicht der Titel: Einem nackten Mausi kann man nicht in die Tasche greifen“ sein). Ich habe einen gut . Das hat übrigens mein Großvater schon gesagt: Es ist immer wichtig, noch etwas ausstehen zu haben.

Ach so: Und ein netter vergnüglicher Abend war es übrigens auch: So von Blogger zu Blogger über Blogger. Aber wir haben nicht nur übers Bloggen geredet.