„Gibt es im Finanzamt Münster denn keinen Kalender?“ habe ich mich gestern morgen gefragt, als ich den Bericht in den „Westfälischen Nachrichten“ vom 03.06.,2014 gelesen habe: „Keine außerordentliche Leerung am Wochenende Finanzamt-Briefkasten quillt über.“ Berichtet wird da über die Probleme, die am Wochenende (ehrliche) Steuerbürger hatten, die ihre Steuererklärung fristgemäß zum 31.05.2014 abgeben wollten. Das war nicht bzw. nur erschwert möglich, weil der Briefkasten des Finanzamtes voll war und niemand daran gedacht hatte, vielleicht dann doch mal am 31.05.2014 zwischen zu leeren. Man ist eben überrascht worden, was mir unerklärlich ist: Denn ein einfacher Blick in den Kalender hätte gezeigt: Der 31.05. ist in diesem Jahr ein Samstag, also muss man vielleicht mal etwas veranlassen.
Nun ja, so weit gut, kann jedem passieren. Und wie man in dem o.a. Bericht lesen kann, hat sich der FA-Vorsteher ja auch entschuldigt. Tut ihm leid. Schön, denkt man, Schwamm drüber. Aber dann liest man weiter und fragt sich: Meint er es ehrlich? Denn etwas weiter heißt es:
„Die Betroffenen hätten ihre Erklärungen früher abgeben können“, sagt Brinkhaus. Man müsse ja nicht jede Frist ausschöpfen. Er selbst hätte seine Steuererklärung übrigens nicht auf den Boden gelegt oder in eine Tüte an eine Türklinke gehängt. „Das würde ich niemals machen.“
Da bleibt einem dann das Brötchen im Halse stecken. Oder? Schuld sind immer die anderen, und so oder so der „Steuerbürger“, der sich das Recht nimmt, die ihm eingeräumten Fristen auch „auszuschöpfen“. Man fasst es nicht
Es wäre für die Steuerpflichtigen unter Umständen wohl hilfreich gewesen zu wissen, dass die Frist nicht am Samstag ablaufen kann und daher Stichtag der 02.06.14 gewesen ist. Bei meinem FA war der Briefkasten am 02.06. jedenfalls schön leer…