Der Artikel der FAZ über das Bloggen in Deutschland beschäftigt ja nun schon seit einigen Tagen die Blogs (vgl. hier und hier). Nun hat auch „Recht verkehrt“ sich zu Wort gemeldet. Allerdings: Ich kann mit seiner Einschätzung , wenn ich ihn richtig verstehe, nicht konform gehen. Und der offenbar gezogene Vergleich der Top-10-Blogs zur BILD-Zeitung leuchtet mir nun gar nicht ein (dem Kollegen Nebgen – glaube ich – auch nicht).
Ich wiederhole hier das, was ich bei dem Kollegen schon als Kommentar geschrieben habe: Zunächst: Vielleicht stört „Recht verkehrt“ ja auch nur der eigene Ranking-Platz :-).
Ernsthaft. Ich bleibe dabei: Bei Blogs kommt es m.E. auf die Mischung und wie ich juristische Inhalte – welche auch immer – rüberbringe. Und da spielt die Überschrift schon eine Rolle. Die Überschrift: „Das OLG Celle äußert sich zur Anwaltshaftung“ wird es nicht bringen, fasse ich es reißerischer (Oh Gott, also wie die BILD-Zeitung) wie „Verteidigung ist kein “betreutes Wohnen” oder: Ein bißchen muss man auch schon selber tun, und wenn nicht: Kein Rechtsanwaltsregress wegen unterbliebenen Gnadenerweises.“ dann scheint es die Leser zu interessieren, jedenfalls interessiere ich sie so, dass sie anklicken. Das hat doch nichts mit Ranking zu tun, sondern das ist Marketing :-).
Ich räume ein, natürlich verbirgt sich hinter der Überschrift manchmal weniger als man erhofft/erwartet hat, aber das ist nicht nur bei de BILD-Zeitung, sondern auch bei der FAZ, bei der ZEIT und bei der SZ.
Im Übrigen: Bloggen macht Spaß, vielleicht sogar süchtig :-). Und: Ich freue mich über viele Studenten und Referendare, die offenbar unseren Blog lesen und daraus für sich und das Examen Nutzen ziehen…
Moment, Moment…
Ich habe nur gesagt, dass die Top 10 im Akkord bloggen. Die Verbindung Akkord und BILD hat Herr Nebgen geknüpft. Das war von mir weder gewollt, noch beabsichtigt! Warum er das tut, muss er erläutern? Vielleicht brauchte er ein Thema um weiterhin im Akkord zu bleiben. Ich weiß es nicht.
Im Übrigen mag ich Ihren Blawg 😉 Und mein Ranking ist auch okay!
Ausgerechnet den FAZ-Artikel als Auslöser für eine Blawg-Qualitätsdebatte zu nehmen ist der Autorin zu viel der Ehre. Aber abgesehen davon gibt es ja jährlich diese Debatte unter den Jurablogs-Teilnehmern. Wollen wir es mal nicht überbewerten und stattdessen einfach Spaß haben.
@1 Ok, sollte ich die Assoziation dann am späten Abend (auch) falsch gezogen/gelesen haben? dann ist es ja gut. „Vielleicht brauchte er ein Thema um weiterhin im Akkord zu bleiben“; glaube ich nicht. Er wird genügend andere haben. Und, dass Sie usneren Blog mögen freut mich. Dann wird es ja einer schöner Tag, denn so hießt ist es auch nicht mehr 🙂
@2 ach, es gibt schlechtere Adressen als die FAZ, aber sicherlich auch bessere Artikel. Spaß haben wir, (s.o.) 🙂
Schönen Tag allerseits, will mich dann mal auf den Weg nach München machen.
Es ist wie im wahren Leben: Langweilige Typen = langweilige Überschriften.
Und wer es nicht versteht: Bloggen ist u.a. eine auch dem Blogger spassbereitende Marketingmaßnahme, und wer die Artikel oder Überschriften eines bestimmten Bloggers nicht mag, muss ihn nicht lesen. Und die Kommentare leben mehr von den „Meckerfritzen“ als von den „Abnickern“.
Also Danke an alle Fritzen, ob mit oder ohne Mecker.
Jedenfalls scheinen Perlenketten von jungen Richterinnnen die Anekdötchen der versammelten Strafrechtler doch bei der Sommerhitze sehr zu beflügeln. Wenn der Kollege Nebgen sich mit der BILD vergleicht wird er schon wissen, weshalb. 😉
Abgesehen davon finde ich die Diskussion ziemlich langweilig bzw. zeigt wieder mal eine juristische Tugend nach der Jagd nach dem dicksten und besteinsortiertesten Schönfelder.
Warum muss gleich gegen die Kollegen ausgeteilt werden und von „oben herab“ auf auf schlechtere Ranking-Noten verwiesen werden. Aber klar… Noten sind natürlich alles. Also auch die eines komischen Rankings. Das soviele Kollegen auf den Artikel hinterlässt den Eindruck, dass hier mit ausgefahrenen Ellbogen der eigene Platz im Bloghimmel verteidigt werden soll.
ich meine, es sollte geklärt sein. von oben herab, m.E. mitnichten, der Smiley ist deutlich, hoffe ich. Der „Bloghimmel“ ist ein schöne Begriff. Und ohne Anekdötchen geht es nicht. :-). und jetzt mach ich mich auf den Weg.
Hallo Herr Burhoff,
die von Ihnen erdachten Beispiele haben aber mindestens „Spiegel“-Niveau! 🙂
Gruß, C. Nebgen
Ich denke auch, dass die Debatte schon einige Male geführt wurde, wie und warum man bei JuraBlogs im Ranking ganz oben landet … das hat sich, ich glaube auch mit technischen Veränderungen im Ranking-Prozess etwas gewandelt.
Aber RA Siebers hat im Grunde schon gesagt: vielen Blawgs geht es um die Marketingmaßnahme – und wenn ich weiß, dass ich mich bestimmten Schlagworten und Inhalten tendenziell mehr Besucher (und zu gewissem Grad auch potentielle Mandanten) bekomme, dann benutze ich die natürlich. Und genauso weiß die BILD, dass sie mit bestimmten Überschriften, bestimmten unfairen Angriffen gegen einzelne Personen usw. auch ihre Leser bekommt und hält. Insofern ist ein Vergleich zu diversen (nicht jedem Top10-Blog) Blawgs gerechtfertigt.
Auch ich lese ab und zu gerne mal die Kanzleiblogs. Manchmal, weils mich belustigt, manchmal weils einen netten Einblick in eine Praxis gibt in der ich selbst einmal tätig sein will und manchmal, weil tatsächlich Fragestellungen aufgeworfen werden, die wichtig sind (da verweise ich auf meine Zweitverwertung „Die kurzen Haare und die Nazis“). Aber ein dauerhafter fachlicher Anspruch wird in meinem Augen eher seltener erreicht – was sicherlich auch einfach der Unterschied zwischen Uni und Praxis ist, das mögen ganz andere Welten sein (mit anderen Ansprüchen, Zielrichtungen, Tagesverläufen).
Blogs eifern der BILD nach? Ich sehe schon die Posts mit Bildern von unberobten Juristinnen auf uns zu kommen, um die virtuelle Auflage zu steigern 😉
Tja. Da ist die Frage, ob Herr Nebgen da eine liefern kann. 😉
@ wir arbeiten schon an dem Feature „Die Mausi der Woche“ 🙂
@ Rain Braun: ZENSIERT
Sie sind auf einem guten Wege, Herr Burhoff.
Meine Staatsanwältin hält mich inzwischen für einen Revisionsrecht-Experten, da ich immer die neuesten Entscheidungen kenne 😉
hallo, wieso auf gutem Wege: BILD-Zeitung zu werden, nur weil man auch mal einen Kessel Buntes hat 🙂 :-)?
Ja, Blog-Lesen kann lehrreich sein; wenn die Erkenntnisse aus unserem Blog kommen, freut es micht natürlich besonders
Pingback: LexisNexis® Strafrecht Online Blog » Blog Archiv » Interessante Diskussion: Welche Chance haben juristische Blogs?
Herr Burhoff, ich mag Ihre Überschriften.
Insgesamt finde ich es bei der aktuellen Diskussion erstaunlich wie oft das Ranking angesprochen wird. Ich denke wer nach Ranking bloggt ….. der kann auch gleich wieder aufhören.
Ich blogge gerne ob nun mit oder ohne Ranking. Ich freue mich auch über jeden Besucher ob nun aufgrund einer reisserischen Überschrift (die ich jetzt üben werde) oder weil er einfach etwas gesucht hat.
Interessant finde ich persönlich die Kanzlei-Blogs. Denn als Praktikum-Suchender Student kann die ein oder andere Seite das Bewerbungsvorhaben entweder massiv steigern oder aber rapide sinken lassen 🙂 Nur so, als Tipp.
ich mag meine Überschriften auch :-).
natürlich geht es nicht ums Ranking, aber es freut dann doch, wenn die Beiträge gelesen werden und sich das auch in einem guten 🙂 Ranking niederschlägt.
Ihren letzten Satz verstehe ich nicht, sorry.