Es gibt einen Spruch, der lautet“ „Münster steckt voller Merkwürdigkeiten“. So auch diese, über die heute die örtliche, aber auch die überregionale Tagespresse – vgl. hier den Bericht aus „Welt-online“ – berichten. Allerdings: Es ist keine Merkwürdigkeit aus Münster, sondern eine m.E. von außen hereingetragene. Der Hintergrund:
In Münster gibt es einen schwulen Schützenkönig, der auf Zuspruch und Anraten seiner Kameraden seinen Lebenspartner zur „Schützenkönigin“ gemacht hat. Darüber hat sich im an sich eher konservativen Münster niemand aufgeregt. Nun hat die Geschichte aber doch „Drive“ bekommen. Denn es geht um die Frage: Wo marschiert der Lebenspartner beim Aufmarsch zum Landesbezirks-Königsschießen im münsterländischen Horstmar und beim Bundeskönigsschießen im ostwestfälischen Harsewinkel? An sich keine Frage: Doch wohl neben dem König. Nein , kein Schuß ins Schwarze, sondern Fehlschuss. Denn der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, dem der Schützenverein des Königs angehört, hat durch seinen Präses, der Weihbischof im Erzbistum Köln ist, mitteilen lassen, dass das nicht gehe. Der Lebenspartner dürfe nicht neben dem Schützenkönig gehen :-(.
Nur gut, dass der Schützenkönig tolerant(er) ist und um das Ganze kein großes Trara machen will. So hat man sich dafür entschlossen, dass er mit zwei Königsbegleitern geht und in der Reihe davor oder dahinter mit zwei Ehrendamen sein Lebenspartner. Wenn ich das Protokoll der europäischen Königshäuser richtige verstehe, würde ich den Lebenspartner vorhergehen lassen. Denn „hinterher“ könnte auf eine mindere Bedeutung schließen. Aber die Frage ist sicherlich noch nicht geklärt. Wahrscheinlich hat der Präses erst noch beim englischen Königshaus angefragt, wie man dort mit der Sache umgehen würde.
Man fragt sich, wenn man es liest: Soll man lachen oder über das Verhalten des Verbandes weinen?