In München ist im Steuerstrafverfahren gegen U.Hoeneß der 3. Prozesstag schon nach gut 1 1/2 Stunden erledigt gewesen, wie man hier im Liveticker bei Spiegel-online nachlesen kann. Viel passiert ist heute nicht mehr, jedenfalls hat es keine neuen Zahlen mehr gegeben. Es ist noch der EDV-Experte vernommen worden und die Kammer hat mitgeteilt, dass sie von den „neuen“ (?) Zahlen ausgehen wird.
Dann ist morgen also der Tag der Entscheidung mit der Frage: Urteil oder weitere Beweisaufnahme, und wenn Urteil: Freispruch oder Verurteilung, wenn ja in welcher Höhe und – und das wird U.Hoeneß am meisten interessieren – mit oder ohne Bewährung. Ich denke, ruhig schlafen wird er heute Nacht nicht. Verständlich.
Ich bin wirklich gespannt, was dabei herauskommt, und hoffe, dass ich morgen Zeit finde, mich zu informieren. Denn ich muss ab 08.30 Uhr referieren. Da hinkt man denn mit den Informationen ein wenig hinterher.
Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich. Allerdings bleibt m.E. noch abzuwarten, was die Beweiserhebung hinsichtlich des konkreten Inhalts der Selbstanzeige ergibt. Denn da steht ja noch eine Strafbefreiung in Raum. U.U. ist danach ja wieder eine Verteidigungsstrategie erkennbar.
(Wie Herr Hoeneß am Montag allerdings eine Hinterziehung von EUR 18,5 Mio. einräumen kann, um dann am nächsten Tag von einer Steuerfahnderin um knappe EUR 10 Mio. übertroffen zu werden finde ich schon doll).
Laut FAZ soll die Selbstanzeige einen Betrag von EUR 60 bis EUR 70 Mio. durch Gewinnschätzungen abgedeckt haben. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/recht-steuern/prozess-gegen-uli-hoeness-anwaelte-halten-selbstanzeige-fuer-wirksam-12843383.html
Das riecht eigentlich nach dem gängigen Procedere einer „gestuften Selbstanzeige“. Ich bin (weiter) gespannt.