Nachdem der gestrige „Blitzmarathon“ in NRW abgeschlossen ist, berichtet die Tagespresse heute über den Erfolg (?), vgl. u.a. hier. Mir ist nicht so ganz klar, wie man den „Erfolg“ sieht bzw. sehen muss. „Erfolg“ muss/sollte man wohl als „= wenig Geblitzte) definieren, denn sonst läge der „Abzockevorwurf“ ja in der Luft. Dafür sprechen die Formulierungen, allerdings heißt es auch:
„Trotz aller Vorwarnungen sind der Polizei beim landesweiten „Blitz-Marathon“ am Freitag zahlreiche Raser ins Netz gegangen. Die Polizei in Düsseldorf sprach von einer „durchschlagenden Resonanz“. Innenminister Ralf Jäger (SPD) kündigte bereits an, die Aktion im Frühjahr und Herbst zu wiederholen.“ – so hier,
andererseits klingt es bei uns in den Westfälischen Nachrichten – leider habe ich nichts zum Verlinken gefunden – außer diesem allgemeinen Bericht – dass man in Münster nicht so „erfolgreich“ war, also nicht (genug) Temposünder geblitzt hat. Hier:
„Bei der größten Tempo-Kontrollaktion in Nordrhein-Westfalen sind am Freitag mehrere Autofahrer trotz Vorwarnung mit Vollgas in die Radarfallen gefahren. In Tönnishäuschen im Kreis Warendorf raste schon am Morgen ein Autofahrer mit Tempo 117 in eine 70-Zone. Allgemein zeigten sich die Verkehrsteilnehmer aber diszipliniert.“
Da scheint einer die Zeitung nicht gelesen zu haben.
Beim Voting auf der Seite der WN geht übrigens eine Mehrheit von „Abzocke“ aus.
Nein, im Hinblick auf die spezial- wie generalpräventiven Wirkungen ordnungswidrigkeitenrechtlicher Sanktionen sind natürlich auch „viele Geblitzte“ ein „Erfolg“.
Das Stammtisch-Geschwätz von der „Abzocke“ ist im übrigen eines seriösen Blogs unwürdig. Sie werden sicher wissen, dass eine Aktion wie diese weitaus mehr kostet als sie einbringt. Und vermutlich wissen Sie auch, dass etwa der Verkehrsgerichtstag seit langem ganz im Gegenteil ein massives Vollzugsdefizit in der Verkehrskontrolle beklagt – oder verfügen Sie hierzu über bessere Informationen?