Das Schadenfixblog berichtet unter der Titel: „Radfahrer missachten laut Dekra-Umfrage häufig Verkehrsregeln“ über eine Untersuchung der Dekra, die 1.600 Teilnehmer der Kfz-Hauptuntersuchung zu der Thematik befragt hat.
Nun ja, viel Mühe hat man sich da gemacht. Hätte man m.E. auch einfacher haben können. Wäre man einfach in das (schöne) Münster gekommen und hätte sich dort ein wenig umgesehen, dann wäre man nach kurzer Zeit auch zu dem Ergebnis gekommen. Richtungszeichen, Stopp-Schilder, Einbahnstraßen, Rotlicht, Gehwege usw. scheinen häufig nur für die anderen Verkehrsteilnehmer zu gelten, nicht aber für Radfahrer. Manchmal erinnert das ein wenig an „Wild-West“.
Offen gestanden habe ich das Gefühl, dass die absolute Anzahl an Fahrrädern ein wenig die Wahrnehmung verzerrt hat. Wenn man mal öfter in den Dörfern im Umkreis ist, ist der *Anteil* an Radfahrern, denen die StVO egal ist weit höher. Auf der rechten Straßenseite fahren ist meist eher eine freiwillige Übund, Ampeln gelten eher für andere und Licht im Dunkeln ist was für Streber. Von Einbahnstraßen etc. will man da gar nicht mehr reden. In MS sind tatsächlich die meisten Einbahnstraßen für Radfahrer in der Gegenrichtung frei. Der Irrglaube, dass es ALLE sein ist da durchaus noch verständlich. Und wenn mich z.B. Freunde aus Köln besuchen, jammern die eher über die Anzahl der Radfahrer, heben aber dabei immer hervor, dass die sich in MS wenigstens im Großen und Ganzen an die Verkehrsregeln halten.
BTW: Ich bezweifle, dass in so vielen anderen Städten die Polizei derart konsequent gegen Radler vorgeht wie in MS. In den „Ersti-Wochen“ oder in den „Ersti-Informationen“ des ASTA wird darauf sogar ausdrücklich hingewiesen – und die ungläubigen Gesichter der Ersties legen nahe, dass das Verhalten der Münsterraner Polizei eher unüblich ist.
Und, Herr Kollege Burhoff? Was wollen Sie jetzt gegen mich unternehmen …? 😉
Problematisch ist es doch garnicht an den Stellen, wo es eh keinen Interessiert.
Rote Ampeln für Fahrradfahrer, die bei einer Stichstraße von Links, einfach geradeaus wollen, grenzt eher an Schikane.
Gefährlich wirds erst im Gedränge. Ich fahr seit Jahren in Münster mit allen erdenklichen Verkehrsmitteln, aber noch vor dem Ludgerikreisel wagen sich die Radfahrer besonders waghalsig auf die Aegidiistraße. Da gibt es keinen Fahrradweg und sonst auch kein Konzept, also wird munter rechts überholt, auf engstem Raum, zwischen fahrenden PKW(die können da oft nicht schneller fahren) und stehenden Autos.
Da ich da beinahe täglich langfahre, grenzt es an ein Wunder, dass ich die Verkehrsstatistik noch nicht negativ beeinflussen mußte.
Den Fahrradfahrern entgeht da die brisants allerdings völlig. (was ich in manchem Wortgefecht erfahren durfte)
Letztlich steht deren Gesundheit gegen einen Blechschaden meinerseits …