Sonntagswitz I: Manchmal ist weniger mehr

Unser sonntäglicher Wochenspiegel wäre an sich urlaubsbedingt ausgefallen: Wegen des abgebrochenen Urlaubs konnte ich ihn aber nachholen, so dass es eben heute zweimal einen Sonntagswitz gibt.

Als Ersatz dann heute hier den ersten Sonntagswitz.

Der Bauer Schulze klagte gegen ein Transportfirma auf Schadenersatz für die bei einem Verkehrsunfall erlittenen Verletzungen. Die Schuldfrage war geklärt, es ging nun darum festzustellen, ob die Verletzungen wirklich bei dem Verkehrsunfall passiert waren.

„Haben Sie nicht direkt nach dem Unfall den Polizisten gegenüber erklärt: „Alles in Ordnung, mir fehlt nichts!“ ?“, fragte der Anwalt der Transportfirma. „Nun, das war so“, begann der Bauer. „Ich lud meine schönste Kuh Elsa auf meinen Transporter und …“

„Ich fragte nicht erneut nach den Details,“ unterbrach ihn der Rechtsanwalt, „sondern, ob sie noch auf dem Schauplatz des Unfalls erklärten, daß alles in Ordnung sei und ihnen nichts fehle!“

„Nun, als ich meine Lieblingskuh Elsa auf dem Transporter hatte“, begann der Bauer erneut, „und mit ihr über die Landstraße fuhr…“

Der Rechtsanwalt unterbrach erneut und sagte „Hohes Gericht, ich versuche einige Fakten zusammen zu tragen. Noch am Unfallort erklärte dieser Mann gegenüber den zufällig vorbei gekommen Streifenpolizisten, daß mit ihm alles in Ordnung sei und ihm nicht fehle. Nun einige Wochen nach diesem Vorfall versucht er meinen Klienten auf Schadenersatz zu verklagen. Ich glaube, dass er versucht, einen falschen Sachverhalt vorzutäuschen. Bitte sagen Sie ihm, dass er präzise antworten soll.“

Aber der Richter war mehr an der langen Fassung von Bauer Schulze interessiert und antwortete dem Rechtsanwalt: „ich würde gerne hören, was der Kläger zu seiner Lieblingskuh Elsa zu sagen hat.“

Bauer Schulze dankte dem Gericht und fuhr fort: „Nun, also hatte ich meine Elsa auf den Transporter geladen und war glücklich auf der Landstraße unterwegs, als dieser Brummi das Stop-Schild übersah, aus der Seitenstraße einbog und mit Karracho in meinen Transporter knallte. Mein Wagen wurde in den Graben geschleudert und der Anhänger überschlug sich. Ich war wirklich schwer verletzt und konnte mich kaum bewegen. Natürlich hörte ich Elsa stöhnen und schreien. Ich wußte sofort, dass es ihr auch sehr schlecht geht. Kurz darauf erschienen die beiden Streifenpolizisten. Sie hörten Elsa stöhnen und gingen zu ihr hin. Nach einem kurzen Blick zog der eine seine Pistole und gab ihr den Gnadenschuss.

Danach kamen die Beiden zu mir herüber. Der eine hatte seine Pistole noch in der Hand und sagte: „Ihrer Kuh ging es so schlecht, daß ich das Elend nicht ertragen konnte. Ich mußte sie einfach töten.“ Der andere fragte mich darauf: „Wie geht es Ihnen denn?“

„Naja,“ fuhr Bauer Schulze fort, „nachdem was ich bei Elsa gesehen hatte, überlegte ich nicht lange. Glauben sie denn wirklich, daß ich DENEN die Wahrheit gesagt hätte? Ich riß mich zusammen und sagte natürlich, daß alles in Ordnung sei und es mir gut gehe!“

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